Haben wir mehr Stress als früher?

Veränderte Rahmenbedingungen des Wirtschaftens

Seit den 1960er Jahren hat sich die Arbeitswelt fundamental gewandelt. Als zentrale Treiber der Veränderung des Wirtschaftslebens sind dabei auszumachen:

  • Wettbewerb: das Streben nach mehr Effizienz und Wachstum,
  • höhere Komplexität und Dynamik in einer vernetzten, überregionalen bis weltweiten Wirtschaft,
  • Liberalisierung: als Folge eine zunehmende Entgrenzung des Wirtschaftslebens,
  • Technisierung: Arbeit basiert mehr denn je auf dem Einsatz von High-Tech (z.B. Computer). Eine weitere Auswirkung ist die permanente Erreichbarkeit durch die mobilen Kommunikationsgeräte,
  • Individualität und Identität: Erfolg im Job als erstrebenswertes Lebensziel mit sinnstiftender Wirkung, dem sich Familie, Freunde und Freizeit unterordnet,
  • hohe Intensität der Arbeit,
  • Unwägbarkeit ohne langfristige Verlässlichkeit,
  • Mobilität.

Im modernen Wirtschaftsleben kommen damit zahlreiche Faktoren zusammen, die oft genug individuell kaum beeinflussbar sind: immer höhere Leistungsziele, dauerhafte Unterbesetzung von Arbeitsbereichen durch hohen Kostendruck, von der Arbeit durch ständige Erreichbarkeit nicht mehr abgegrenzte Freizeit, befristete Arbeitsverträge, Herausforderungen durch immer rascheren, technischen Wandel in immer kürzeren Intervallen. Die Beschäftigten müssen pro Zeiteinheit immer mehr Aufgaben erledigen, auf immer mehr Nachrichten reagieren und zudem oft ständig erreichbar sein. Denn wir leben in einer Gesellschaft, die sich permanent beschleunigt, verändert und verdichtet.

Die heutige Arbeitswelt, genau wie das Privatleben, ist damit ohne Zweifel dynamischer und komplexer geworden. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass sich bestimmte Anforderungen geändert haben. Dadurch haben sich auch bestimmte Belastungen beim einzelnen Menschen geändert. Das ist durch Studien nachweisbar.

Eine Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Stressreport Deutschland 2012) listet auf, mit welchen Anforderungen Arbeitnehmer im modernen Berufsleben am stärksten konfrontiert sind: Multitasking, starker Termin- und Leistungsdruck, enge Zeitvorgaben und mangelnde Einbindung in Entscheidungen.

Aus diesen Anforderungen entstehen Belastungen für den Einzelnen.

Belastungen

  • körperliche (wenig Schlaf)
  • psychische (Termindruck, Zeitnot, Hetze, Umfangreiche Verpflichtungen, hohe Verantwortung, Informationsüberflutung, …)
  • soziale (interpersonelle Unstimmigkeiten)

Ob dies aber als stressiger erlebt wird, hängt in sehr starkem Maße davon ab, wie der einzelne Mensch diese Anforderungen verarbeitet und mit ihnen umgeht. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch eine Einflussmöglichkeit des Einzelnen auf sein persönliches Stresserleben.

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