Moderne und Digitale Führung ...
... was Unternehmen während und nach der Corona-Pandemie brauchen

Eine im Juli 2020 veröffentlichte Studie des Personaldienstleisters Hays in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Rheingold unter 750 Führungskräften ergab:

  • die Zufriedenheit mit den Arbeitsergebnissen aus dem Home Office überwiegt für knapp drei Viertel der befragten Führungskräfte trotz organisationaler Hürden,
  • das zentrale Ziel von Führung, die Belegschaft trotz Distanz zu stabilisieren und als wichtiger Ankerpunkt zu fungieren, stellt für Führungskräfte die größte Schwierigkeit dar,
  • beim Home Office als primären Arbeitsplatz empfinden die befragten Führungskräfte die fehlende persönliche und räumliche Nähe zu den Mitarbeitern als größtes Manko,
  • Da die Mehrheit der Führungskräfte den persönlichen Kontakt zum Mitarbeiter nach wie vor als sehr wichtig einschätzt (87%), plant knapp die Hälfte aller Unternehmen für die Zukunft gemischte Angebote aus Präsenz- und Home Office,
  • 70 Prozent der Befragten geben einen höheren Zeitaufwand für Führung und Betreuung der Mitarbeiter:innen an, z.B., weil sie konsequentere und klarere Anweisungen geben müssen.
  • die Führungstätigkeit der Zukunft soll sich, so das Ergebnis der Befragung, vor allem dadurch auszeichnen, dass
    * Mitarbeiter:innen stärker motiviert werden (39 Prozent),
    * der Führungsstil flexibler wird (34 Prozent), kollaborativer und demokratischer (12 Prozent)
    * deutlichere und klarere Anweisungen gegeben werden (30 Prozent),
    * Mitarbeiter:innen mehr eigenständige Entscheidungen zugestanden werden (29 Prozent).

Dabei kommt vor allem einer aktiven Vorbildfunktion (47 Prozent) sowie einer ergebnisorientierten Führung (45 Prozent) eine zentrale Rolle zu. Im gleichen Umfang wie die Corona-Pandemie, und die damit einhergehende Digitalisierung von (Zusammen-)Arbeit, die Anforderungen an die Führungskräfte verändert hat, haben sich auch die Anforderungen an die Mitarbeiter:innen verändert. Hierbei fordern die Führungskräfte von ihren Mitarbeiter_innen vor allem eine flexible Handhabung unerwarteter Probleme (42 Prozent) sowie eine hohe Eigenmotivation (40 Prozent) sowie Selbstverantwortung.

Zu den Ergebnissen dieser Studie sei angemerkt, dass diese moderne Führung auch eine Digitale Führung sein wird. Denn wenn die Arbeitswelt der Nach-Corona-Zeit geprägt sein wird durch gemischte Angebote aus Präsenz- und Home Office, dann müssen Führungskräfte sowohl die Kommunikation als auch die Organisation von Zusammenarbeit (Kollaboration) aus der Ferne, mit anderen Worten Remote Leadership, beherrschen lernen.