Zoom-Fatigue: Virtuelle Meetings machen müde
Die Vielzahl an Videokonferenzen aufgrund von Corona belastet die Mehrzahl der Bürobeschäftigten in Deutschland. Das zeigt eine Studie.
Aktuell arbeiten mehr Menschen denn je im Home Office – Corona-bedingt. Und damit haben nun viele ein Problem, das bislang nur wenige überhaupt kannten: „Zoom-Fatigue“. Die intensive Nutzung von digitalen Videokonferenzsystemen führt zu einer anderen Art von Müdigkeit und sogar Erschöpfung als Besprechungen in Präsenz. Zoom ist dabei eines der etablierten Systeme für Online-Videokonferenzen und das französische Wort fatigue bedeutet Müdigkeit oder Erschöpfung.
Wie sich Zoom-Fatigue zeigt, auswirkt und was man dagegen tun kann hat Dr. Jutta Rump, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen in einer Studie im August und September 2020 untersucht.
Danach verspüren 92 Prozent der Befragten manchmal oder immer die Online-Müdigkeit, die sich durch eine Reduktion der Konzentration (86 Prozent), Ungeduld (50 Prozent), fehlende Balance (35 Prozent) oder Kopfschmerzen (30 Prozent) bemerkbar macht.
Am stärksten fühlen sich Menschen durch das Fehlen nonverbaler Gestik und Mimik (70 Prozent) und die erhöhte Anstrengung aufgrund schlechter Tonqualität (56 Prozent) belastet.
Als probate Mittel gegen die Zoom-Fatigue werden die Begrenzung der Meeting-Zeit (78 Prozent), Pausen zwischen den virtuellen Meetings (72 Prozent) und Humor bei der Moderation virtueller Meetings (56 Prozent) gesehen.
Zoom-Fatigue wird als Thema bleiben, meint Professorin Dr. Rump. Ursachen hierfür sind die anhaltende Zunahme beim Home Office und das geänderte Mobilitätsverhalten. So werden Geschäftsreisen reduziert, und das damit verbundene teure und zeitaufwendige Reisen durch Videokonferenzen ersetzt werden. „Deshalb rate ich dazu, dass jedes Unternehmen für sich Standards für die virtuellen Meetings formuliert“, empfiehlt Rump.