Das Layout des Post-Corona-Arbeitsplatzes 06l2021
Hybrid ist das neue Normal: auch beim Arbeitsplatz
Mit Ende der coronabedingten Home Office–Pflicht am 30. Juni 2021 entwickeln sich in vielen Unternehmen Mischformen aus Arbeit-in-Präsenz im Firmenbüro und mobilem Arbeiten im Home Office. „Es wird in den Unternehmen kaum noch möglich sein, die Mitarbeiter:innen komplett in den Betrieb zurückzubeordern. Dass zumindest ein Teil der Arbeit weiter im Home Office gemacht werden kann, das wird bleiben.“, sagt Fabiola Gerpott, Professorin für Personalführung an der privaten WHU – Otto Beisheim School of Management in Düsseldorf. [zitiert aus taz]
Einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung vom April 2021 zeigt, dass rund die Hälfte (49%) der Befragten auch zukünftig gern von zu Hause aus arbeiten möchte. Aber auch Unternehmen haben ein Interesse am „hybriden Arbeiten“, nicht nur, um ihren Mitarbeiter:innen diese Option auch weiterhin anbieten zu können, sondern auch, um langfristig Kosten für Büroflächen einzusparen. [vgl. Beitrag in diesem Blog „Home Office wird für Unternehmen super attraktiv: um massiv Kosten zu senken“]
Im Siemens-Konzern gibt es beispielsweise seit März 2021 eine neue Gesamtbetriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten. Gedacht ist danach, im Schnitt zwei bis drei Tage pro Woche mobil zu arbeiten, wenn es im Rahmen der jeweiligen Tätigkeit sinnvoll und machbar ist. Die Mitarbeiter:innen haben dabei kein Recht auf bestimmte Wochentage für das Home Office. Und auch wenn jedem/ jeder ein Schreibtisch im Firmengebäude zusteht, besteht kein Anspruch auf einen ganz bestimmten Platz.
Ebenso hat die ING Deutschland im April 2021 eine neue Gesamtbetriebsvereinbarung zum mobilen Arbeiten geschlossen. „Die Vereinbarung sieht […] ein einmaliges steuer- und sozialabgabenfreies Ausstattungsbudget in Höhe von 1.500 Euro netto vor, um sich für das mobile Arbeiten adäquat einrichten zu können. … [Dieses kann] in einem internen Online-Store der ING Deutschland zum Kauf von Mobiliar oder technischem Equipment wie höhenverstellbaren Tischen, ergonomischen Bürostühlen oder für einen Monitor eingelöst werden. … [Zudem] erhalten die Mitarbeitenden der ING Deutschland alle fünf Jahre ein neues Budget in Höhe von 1.000 Euro, um die Ausstattung regelmäßig auf dem aktuellen Stand zu halten.“
Die Studie der Hans-Böckler-Stiftung hat zudem die Erfolgsfaktoren für hybrides Arbeiten untersucht und nennt neben einem ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz, klaren betrieblichen Reglungen und guter Selbstorganisation insbesondere klare Beurteilungskriterien und verlässliche Unterstützung durch Vorgesetzte, also gute Führung. Wie dies gelingt zeigt das Buch Remote Leadership – Digitale Führung: Virtuelle Teams motivierend aus der Ferne führen oder auch das Online-Seminar Remote Leadership | Verteilte Teams erfolgreich und motivierend digital führen.